In unserer Galerie zeigen wir:
Die Berliner Philharmonie (Architekt Hans Scharoun) in Fotografien von Lieselotte und Arnim Orgel-Köhne aus dem Jahr 1963
Nach beinahe 14jähriger Planungs- und 3jähriger Bauzeit wurde im Oktober 1963 mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan die Berliner Philharmonie im Tiergarten eröffnet.
Der Architekt war bereits zu dieser Zeit kein Unbekannter – trat Hans Scharoun (1893-1972) doch bereits vor dem 2. Weltkrieg mit Bauten wie beispielsweise in der Stuttgarter Weißenhof- oder in der Breslauer Werkbundsiedlung hervor.
Mit der Philharmonie gelang dem damals Siebzigjährigen erneut ein Meisterwerk, in dem Mensch, Raum und Musik auf neue Art in Beziehung treten. Sie gilt bis heute als die Krönung des Lebenswerks des bedeutenden Architekten.
Die Berliner Fotografen Lieselotte und Arnim Orgel-Köhne nähern sich – wie auch der Besucher – dem Bau von außen, nehmen ihn als Gesamtwerk in Augenschein, lassen sich von Details ablenken, wie beispielsweise den zahlreichen, teils überraschenden Vorsprüngen, Balkonen und Geländern. Sie betrachten das Gebäude von verschiedenen Seiten und Entfernungen und begeben sich schließlich in die diversen Foyers, mit ihren vielen Treppen, Pfeilern, Brüstungen, Fluren, die immer wieder unterschiedlichste Durchblicke bieten. Einen besonderen Akzent setzen die – hier natürlich nur schwarzweißen Fenster. Den Höhepunkt bildet das Eintreten in die „bewegte Landschaft des Saals“ mit seinen 2.200 Plätzen. „Weinberge“ nannte Scharoun die Terrassen für die Zuhörer, die sich rings um das Orchestertal wie an Berghängen hochziehen und die jedem Besucher „eine fast intime Nähe zum Orchester“ bieten, aber damit auch die Konzentration auf die Musik.
Die Fotografen belegen auch, dass die Menschen das Gebäude bereits nach kurzer Zeit angenommen haben und sich wie selbstverständlich in diesem für die damalige Zeit doch so neuartigen Konzerthaus bewegen. Bis heute zählt die Philharmonie neben dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt zu den wichtigsten Konzertsälen Berlins und genießt auch international hohes Ansehen.
Das vorliegende Konvolut von Fotografien (wie seinerzeit nicht unüblich, teils beidseitig auf einfache DIN-A-4-Bögen montiert) war wohl als Arbeitsgrundlage für die Berichterstattung in Fachzeitschriften und für das Buch „Berlin Philharmonie“ gedacht.
Der Kurator hat den originalen Zustand erhalten und präsentiert die einseitig beklebten Blätter unter Passepartout. Diejenigen, die beidseitig mit Bildern versehen sind, wurden jeweils passepartouriert, zwischen zwei transparente Plexiglasscheiben montiert und mit Aufhängung versehen. Beigegeben ist das Buch „Berlin Philharmonie, gesehen von Liselotte u. Arnim Orgel-Köhne, betrachtet von Ulrich Conrads“, Lettner-Verlag Berlin 1963. OLn. Mit Orig.-Schutzumschlag. (Exemplar mit Widmung des Verlagsmitarbeiters (oder Verlegers?) Alfred Hammer.